Gaius Julius Caesar

Die Alleinherrschaft des Gaius Julius Caesar und die Königsfrage

von Björn Böhling

1. Julius Caesar - Einleitung

Diese schriftliche Hausarbeit schließt unmittelbar an das mündliche Referat im Hauptseminar Alte Geschichte am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg an. Im Seminar wurde im Rahmen der Untersuchung des Untergangs der römischen Republik auch die Frage der Rolle Caesars aufgeworfen und in besagtem Referat speziell auf die Frage eingegangen, inwieweit Caesar seine diktatorische Herrschaft in eine monarchische umzuwandeln gedachte, welche konkreten Beweise für daraus entstandene Thesen zu finden sind und ob er dies überhaupt im Sinn hatte. Diese Fragestellung soll auch Hauptbestandteil dieser schriftlichen Arbeit sein, nachdem sie im Referat weder inhaltlich noch zeitlich befriedigend behandelt werden konnte.

Die Darstellung bezieht sich auf den Zeitraum des ‚Ersten Triumvirats’ bis zu Caesars Ermordung im März 44 v.Chr. und schließt den späteren Übergang von der Republik zum Prinzipat des Augustus aus. Caesars Handeln und Streben, oder auch sein Unterlassen, soll hier im Mittelpunkt stehen und nachvollzogen werden.

Die Quellenlage zu dieser speziellen Fragestellung ist als äußerst dürftig zu bezeichnen. Zwar stellen viele antike Autoren Caesars Wirken bis zur Alleinherrschaft im Rahmen einer Römischen Geschichte dar, doch zu der obigen Fragestellung ist es – wie noch gezeigt wird – äußerst schwierig, passende Antworten zu finden. Cassius Dio, Sueton und Plutarch sind hier hauptsächlich zu nennen. Die Literaturlage ist dagegen als reichlich zu bewerten. Ob dies hier allerdings eher positiv als negativ zu beurteilen ist, wird sich im Laufe der Arbeit zeigen. Im Großen und Ganzen lässt sich bei vielen Althistorikern etwas zu der Fragestellung finden, das Literaturverzeichnis stellt einige hier behandelte Werke vor.

In der historischen Forschung ist die Fragestellung seit der Zeit Theodor Mommsens immer wieder Objekt der Diskussion. Die in dieser Arbeit vorgestellten Forschungsmeinungen stehen sich teilweise diametral gegenüber. Auch Enthaltungen unter den Althistorikern sind zu finden, und stattdessen werden Verweise auf die dünne Forschungslage gegeben. Bis heute konnte kein übergreifender Konsens erzielt werden. So kommen hier ausgewählte Historiker stellvertretend für die verschiedenen Meinungen zu Wort. Die Königsfrage an sich ist fester Bestandteil des Diskurses um den Untergang der römischen Republik.

Es wird hier versucht, quasi auf detektivischem Weg, die Indizien herauszufinden, die Caesar mit der Monarchie in Verbindung bringen oder bringen könnten. Des Weiteren werden exemplarisch Historiker und ihre Thesen bzw. Interpretationen dargestellt. Zentral bei der Untersuchung der Königsfrage sind die Caesar zugestandenen Ehrungen und mehrere Szenen, die für ihn eine Konfrontation mit der Monarchie bedeuteten. Die herausgearbeiteten Ergebnisse werden schließlich vor der endgültigen Bewertung in Beziehung zur tatsächlichen Quellenlage gesetzt und an Hand der Quellen bewertet.

Einleitend wird die Geschichte Caesars dargestellt, wie Caesar zu seiner Machtstellung kam, wie er als Diktator herrschte und welche Macht ihm eigentlich schon oblag (Kap. 2). Vor diesem Hintergrund gliedert sich der Hauptteil in mehrere Kapitel zur Fragestellung. Ehrungen und so genannte Krönungsversuche (Kap. 3) werden zunächst dargestellt, um daran die Forschungsmeinungen zu überprüfen (Kap. 4). Abgeschlossen wird diese Arbeit mit einer eigenen Position (Kap. 5), der eine ausführliche Darstellung der Quellenaussagen voransteht und die auch auf die Argumentationen der Historiker eingeht. Dieser Hausarbeit angeschlossen ist ein Anhang, sowie zur leichteren Orientierung eine Zeitleiste.

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